In Power BI scheint es deutlich einfacher zu sein, berechnete Spalten zu erzeugen statt Formeln für Kennzahlen zu schreiben. Außerdem funktionieren die Formeln für berechnete Spalten augenscheinlich gut, während es bei Kennzahlen immer wieder zu Fehlermeldungen kommt.
Dennoch sind Kennzahlen berechneten Spalten vorzuziehen, zumindest unter dem Gesichtspunkt von Performanz. Das Kernproblem bei letzteren ist, dass sie sofort berechnet werden und in die Tabellen geschrieben werden müssen, unabhängig davon, ob sie tatsächlich gebraucht werden oder nicht. Das allein kostet Zeit, Rechenkraft und Speicherplatz. Außerdem wird die Tabelle groß und unhandlich, was sich erneut auf in Ressourcenverbrauch niederschlägt und die weitere Arbeit unhandlich gestalten kann. Wenn jetzt die Datenquelle aktualisiert wird, müssen alle berechneten Spalten neu berechnet werden. Das Problem des Ressourcenverbrauchs kann sich also in ungünstigen Fällen aufschaukeln.
Kennzahlen werden hingegen erst berechnet, wenn sie auch verwendet werden. Bis dahin werden sie bzw. ihre Berechnungsformeln in der Power BI-Mappe gespeichert. Die Tabelle bleibt in der Grundeinstellung also immer klein und handlich.
Darüber hinaus können berechnete Spalten weitere Nachteile mit sich bringen. Denn zum einen ist es möglich, fehlerhaft zu referenzieren. Außerdem haben sie die schlechteste Kompression von allen Spalten, weil importierte Spalten erst vollständig importiert werden müssen. Erst nach vollständigem Import können berechnete Spalten berechnet werden. Sie sind also automatisch die letzten Spalten in der Tabelle und weil das so ist und absehbar auch so bleibt, können sie bei der Kompression nicht so hoch priorisiert werden.
Es sprechen also einige technische Gründe für Kennzahlen oder gegen berechnete Spalten. Gleichwohl wäre es wünschenswert, wenn Microsoft sein Produkt Power BI so weiterentwickelt, dass Kennzahlen subjektiv(?) leichter zu erstellen sind oder zumindest gleich leicht wie berechnete Spalten.
